Die Engel
Erklärt
Cherubim und Seraphinen...
…, stimmen dir ein Loblied an. In der Antoniterkirche hängt ein ganz berühmter Vertreter ihrer Gattung, sie begegnen uns in der Bibel, in der Kunst und natürlich auch in der Deko-Abteilung des Einzelhandels. Die Rede ist von den Engeln. Um es in Anlehnung an einen alten Werbeslogan zu sagen: „Die Geschichte der Engel ist eine Geschichte voller Missverständnisse“.
Herkunft
Aber mal von vorne:
Das deutsche Wort „Engel“ stammt ab vom altgriechischen Wort „Angelos“ und bedeutet „Bote“ oder „Abgesandter“. Es gibt die Engel in allen drei monotheistischen Religionen, im Judentum, im Christentum und im Islam. Dort sind sie Geistwesen, die als Boten Gottes in Erscheinung treten, häufig in menschlicher Gestalt. In der Bibel kommen Engel einzeln oder auch in Gruppen vor: als himmlischer Hofstaat Gottes, als Cherubim, die den Baum des Lebens im Garten Eden bewachen (Genesis 3,24), oder als Seraphim, die den Thron Gottes umgeben (Jesaja 6,2). Am vertrautesten sind uns die Erzählungen der Engel rund um das Weihnachtsfest: angefangen vom Erzengel Gabriel, der Maria die Geburt des Gottessohnes ankündigt, über den Engel, der Josef im Traum bittet, die schwangere Maria nicht zu verlassen, bis hin zum Chor der himmlischen Heerscharen, die Gott loben und verkünden:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lukas 2,14).
Aufgabe und Funktion
Bereits am Anfang der Bibel spielen Engel immer wieder eine Rolle: In der Abrahams-Geschichte im 1. Buch Mose, als Gott Abraham in Mamre begegnet, in der Gestalt dreier Menschen (vgl. Genesis 18), oder im Traum Jakobs von der Himmelsleiter, an der die Engel zwischen Himmel und Erde auf- und absteigen (vgl. Genesis 28). Da die biblischen Boten Gottes oft in Erscheinung treten, um Menschen vor Unglück zu warnen und zu bewahren, ist in der Volksfrömmigkeit wohl auch die lebendige Vorstellung der „Schutzengel“ entstanden. Heute noch spielt der Gedanke an einen persönlichen „Schutzengel“ für viele Menschen eine Rolle:
„Denn er hat seinen Engel befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ (Psalm 91,11).
Überbringer des Göttlichen
Egal wie Sie es mit den Engeln halten: Wichtig scheint mir doch zu sein, dass Engel niemals eigenständige Wesen sind, sondern stets Überbringer des Göttlichen. Es ist Gott selbst, der durch Engelswesen in Erscheinung tritt und unser Leben durchkreuzt. Manchmal mag das auch jemand sein, der oder die im richtigen Moment auftaucht und mich vor schlimmen Folgen bewahrt und so zu einem Engel für mich wird.
Im evangelischen Kirchenjahr richtet sich die Aufmerksamkeit einmal im Jahr mit einem eigenen Fest ganz auf die Engel: Am 29. September begeht die Kirche den Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel. Seien Sie herzlich eingeladen, diesen Gottesdienst mit uns zu feiern.
Ihr Markus Herzberg