Gottesdienst für die Unbedachten

Bereite in unseren Herzen den Weg, der hinauf führt zu dir! Das Gebet verbindet die Lebenden mit den Toten.

Ökumenisch Gedenken

Aus der Mitte der christlichen Gemeinschaft soll niemand gehen, ohne dass seiner gedacht und für ihn gebetet wird. Darum gedenken wir in Köln in ökumenischer Eintracht mit der katholischen Kirche bei einer gemeinsamen Feier an jedem dritten Dienstag im Monat der „Unbedachten“ – also eben jener Menschen, die ohne eine eigene Feier beerdigt wurden. Alle sind eingeladen beim gemeinsamen Gebet mitzumachen:

Wer sie geliebt und geachtet hat, trage diese Liebe und Achtung weiter. Wen sie geliebt haben, danke ihnen alle Liebe. Wer ihnen etwas schuldig geblieben ist an Liebe in Worten und Taten, bitte Gott um Vergebung. Und wem sie wehgetan haben sollten, verzeihe ihnen wie Gott uns vergibt, wenn wir ihn darum bitten. Was sie an Einsamkeit erlebt haben, umfange du, Gott, nun mit deiner Nähe. So nehmen wir Abschied mit Dank und im Frieden.

Wertschätzung ausdrücken

In einem Gedenkbuch, das in einer Vitrine unter dem Kruzifix am Taufstein liegt, sind die Namen der ohne Trauerfeier Bestatteten verzeichnet. So hält dieses Buch die Erinnerung an die Verstorbenen wach und schafft dauerhaft einen öffentlichen Ort des Gedenkens. Während des Gottesdienstes werden die Namen aus dem Buch verlesen. 

Translatio

Den Gedenkgottesdienst für die Unbedachten feiern wir bereits seit 2006. Veranstaltungsort sind in ökumenischer Verbundenheit im jährlichen Wechsel St. Aposteln und Antoniterkirche. Immer im November begleiten wir das Buch mit den Namen der Verstorbenen in einer Prozession (Translatio) von St. Aposteln über Neumarkt und Schildergasse zur Antoniterkirche bzw. umgekehrt: Ein starkes ökumenisches Zeichen! Für zwölf Monate werden die Gottesdienste dann in der jeweiligen Kirche gefeiert.

Mit ihrer Teilnahme am Gottesdienst drücken viele Menschen ihr christliches und gesellschaftliches Engagement aus, damit nach Möglichkeit kein Mensch aus unserer Mitte „unbedacht“ zu Grabe getragen wird. Initiiert hat diese Gedenkfeiern ein Initiativkreis aus Katholiken und Protestanten. 

Auch Sie möchten ihre Verbundenheit zum Ausdruck bringen? Dann freuen wir uns, wenn Sie am Gottesdienst für die Unbedachten teilnehmen.